Kamp-Lintfort. Wer bei Claudia Goormann „in die Schule geht“, erfährt in spannenden Experimenten Wissenswertes rund um das Thema Wasser. Seit diesem Jahr arbeitet die Biologin mit der Lineg in Kamp-Lintfort zusammen. Von Birgit Lameyer
Claudia Goormann (54) hat einen ganz besonderen Beruf: Sie ist Diplom-Biologin und hat eine eigene Wasserschule. Vor 13 Jahren sollte sie für den Wasserverband Eifel-Rur in Düren eine Wasserschule entwickeln und aufbauen, um dort die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Dies machte ihr so viel Freude, dass sie seit diesem Jahr auch für die Lineg in Kamp-Lintfort arbeitet. Zu ihrer Ausstattung gehören Seifenblasen, Mikroskop und Eisenstangen, außerdem kistenweise Lupen und Augenbinden. Eins ist sicher: Wenn Claudia Goormann mit den Kindern experimentiert, langweilt sich garantiert keiner. Nicht nur die Kinder lieben ihre Experimente rund ums Wasser.
Immer wieder wird sie von Schulen und Kindergärten oder zu Umwelttagen eingeladen. „Ein Kubikmeter Wasser, wie viel ist das?“ Das kann man natürlich auch mit Worten erklären. Die Diplom-Biologin weiß aber, wie man Bilder im Kopf der Kinder entstehen lässt: Sie hat mehrere ein Meter lange Eisenstangen im Gepäck. Damit dürfen die Kinder ein Gerüst aufbauen, so dass ein großer Würfel entsteht. Es dauert einige Minuten, bis die vielen eifrigen Hände ihr Werk getan haben. Dann fragt sie: „Wie viele Kinder passen da rein?“ Und schon quetschen sich groß und klein in das Gebilde. Später lässt sie Teilnehmer Wassereimer in den Würfel stellen und schätzen, wie viele solcher Eimer denn wohl darin Platz hätten. Viele Möglichkeiten schöpft sie aus und „manchmal stinkt es eben auch“, merken ihre Gäste bei Kläranlagenführungen. Sie erklärt dann nicht nur die Funktion der Kläranlage, sondern überlegt mit den Besuchern, wie man früher Wasser gebrauchte und zur Toilette ging.
Hier zeigt sie Groß und Klein: „Wo geht das Wasser hin, das wir runterspülen und wie wird es wieder sauber?“Fragt man Claudia Goormann nach ihrem Auftrag sagt sie: „Nicht nur eine andere Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch den Menschen nahe bringen, wie wichtig das Thema Wasser ist, wie wichtig für uns die Gewässer sind und wie spannend das Thema Kläranlagen sein kann.“ Und das möglichst plastisch, zum Mitmachen und nah an der Natur. Zum Beispiel bei Gewässerführungen. „Kinder kennen heutzutage alles Mögliche, jeden Freizeitpark, aber die Natur und ihre Umgebung kennen sie nicht so gut“, weiß die Naturpädagogin.
Dabei kann es richtig spannend sein, im Bach die Tiere zu suchen und unter einer Lupe oder einem Mikroskop anzuschauen. Gut kommen auch ihre naturpädagogischen Führungen an. Und dabei geht es auch darum, die Tiere nicht mit Brot zu füttern. Unter dem Titel „Ente Emma hat Hunger“ zeigt sie auf, was Enten gerne fressen. Hier können die Teilnehmer zum Beispiel in Schwimmflossen ausprobieren, warum Enten sich lieber im Wasser aufhalten, als auf der Wiese hinter Brot herzulaufen. Sie wollen eben Wasserpflanzen fressen. Und wer einmal in Schwimmflossen laufen musste, der weiß, dass das nicht leicht ist.
Auch schon die Kleinen in Kindergärten staunen über einfache Wasserexperimente: Hier zeigt die Biologin, wie man einen Wassertornado bildet und lässt die Kinder ausprobieren, was schwimmt und was sinkt. Und schließlich gibt es ohne Wasser ja auch keine Brause. Auch das wird gleich mit Wasser, Natronlauge, Zucker und Zitronensäure umgesetzt und darf probiert werden.
Die Wasser-Expertin Claudia Goormann ist nicht nur in Schulklassen und Kindergärten zu Besuch. Sie bietet auch Führungen für Erwachsene und Aktionen auf Umwelttagen an. Und meist sieht man, dass es eben auch die Großen sind, die gerne bei ihr stehen bleiben und Staunen.
Quelle: RP
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